Themen
Ob individueller oder öffentlicher Verkehr, ob Fuß- und Radverkehr oder Logistik, ob in der Großstadt oder im ländlichen Raum: Das Land Hessen unterstützt und vernetzt nachhaltige, umweltschonende Programme und Aktivitäten in sämtlichen Bereichen der Mobilität.
Die Maßnahmen sollen optimal aufeinander abgestimmt werden, um eine effiziente und intelligente Nutzung der Infrastruktur für alle zu ermöglichen. Denn so schaffen wir die Basis für eine zukunftsfähige Mobilität, die komfortabler, produktiver, sicherer und klimaschonend ist.

Binnenschifffahrt
Nach dem Straßen- und dem Schienenverkehr kommt der Verkehr auf Deutschlands Wasserstraßen an dritter Stelle.
In Hessen sind Binnenschiffe mit Gütern vor allem auf Rhein, Main und Weser unterwegs – von und zu den wichtigsten europäischen Seehäfen, wo Transporte weltweit verschifft werden. Damit ist das Land auch eine Anlaufstelle für den internationalen Schiffsverkehr, und hessische Häfen wie Frankfurt/Main oder Gernsheim spielen als regionale Logistikzentren im kombinierten Verkehr eine bedeutende Rolle. Kleinere Flüsse wie die Lahn werden vor allem touristisch genutzt.
Binnenschiffe sind nicht nur umweltfreundlich, nachhaltig und sicher, sondern auch leise und sparsam. Sie können als leistungsfähige und wirtschaftliche Alternative zum Transport an Land oder im kombinierten Verkehr eingesetzt werden. Dabei kann ein modernes Binnenschiff bis zu 200 Lkw ersetzen. Zudem ist auf den Wasserstraßen noch eine deutliche Steigerung der Transporte möglich; hier liegen die Potenziale bei so genannten Schüttgütern – wie Baustoffen, Erz oder Getreide –, Mineralölen, chemischen Produkten und Gütern in Containern.
Ein wichtiges Ziel der hessischen Verkehrspolitik ist es, die Binnenschifffahrt zu fördern – und zwar in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Logistik-Unternehmen.
Geplant sind vor allem Maßnahmen in drei Bereichen:
- Wasserstraßen werden standardgerecht ausgebaut und Engpässe zügig beseitigt.
- Die Zukunft hessischer Häfen als Drehscheibe für den Güterverkehr soll langfristig gesichert werden.
- Und der kombinierte Verkehr aus Schiff, Bahn und Lkw wird besser vernetzt, damit er sich optimal nutzen lässt.

Elektromobilität
Mit Strom fahren statt mit Benzin: Das ist in Hessen schon seit Jahren ein relevantes Thema. Denn um als bedeutender Verkehrsknotenpunkt und Logistikstandort zukunftsfähig zu sein, sind nachhaltige und umweltgerechte Verkehrsmittel ein Muss.
Elektromobilität ist absolut alltagstauglich: Pkw, Motorräder und -roller, aber auch Nahverkehrsbusse lassen sich mit Stromantrieb ausstatten. Die Fahrzeuge sind effizient, sauber, leistungsfähig und leise; gerade in dicht besiedelten Gebieten können so Schadstoffe und Verkehrslärm deutlich reduziert werden. Stammt der Strom zudem aus erneuerbaren Energiequellen, sind E-Fahrzeuge fast klimaneutral und leisten damit einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Fachzentren Mobilität
Die Fach- bzw. Kompetenzentren Mobilität sind Teil von Mobiles Hessen 2030 und zentrale Ansprechpartner für Kommunen und Bürger in Hessen. Sie bieten Unterstützung bei aktuellen Problemen sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von Zukunftskonzepten.

Fuß- und Radverkehr
Die Mobilität über kurze Entfernungen oder innerhalb kleiner Bereiche wie dem Arbeits- oder Einkaufsumfeld nennt man Nahmobilität. In der Regel ist damit der Fuß- und Radverkehr gemeint, aber auch die Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln gehört dazu.
Die Hessische Nahmobilitätsstrategie gibt dabei den strategischen Rahmen zur Stärkung des Fuß- und Radverkehr in Hessen vor und umfasst dabei folgende Themenbereiche:
- Infrastruktur
- finanzielle, rechtliche und politische Rahmenbedingungen
- Bildung und Kommunikation
- Innovation

Logistik
Durch die Lage mitten in Europa und die ausgezeichnete Infrastruktur ist Hessen einer der wichtigsten Logistikstandorte in Deutschland.
Die hervorragende Vernetzung von Luftfahrt, Straße, Schiene und Schifffahrt machen das Land zum Zentrum des internationalen Personen- und Güterverkehrs: Der Frankfurter Flughafen ist ein Knotenpunkt globaler Waren- und Passagierströme. Nationale und europäische Achsen des Straßen- und Schienenverkehrs kreuzen sich in Hessen. Und die bedeutenden Wasserstraßen Rhein und Main sorgen für kurze Wege zu den niederländischen Seehäfen.
All das hat aber auch Belastungen durch Lärm und Luftschadstoffe zur Folge. Deshalb steht fest: Die Logistik von morgen wird effizienter und umweltschonender sein. Um das zu erreichen, unterstützt Hessen innovative Antriebskonzepte und digitale Lösungen sowie eine durchdachte Infrastruktur und die enge Vernetzung der Verkehrsmittel. Zugleich werden konsequent Maßnahmen zum besseren Schutz vor Verkehrslärm entwickelt und umgesetzt.

Luftverkehr
Hessens Tor zur Welt ist der Flughafen Frankfurt, einer der bedeutendsten Flughäfen Europas. Über das internationale Drehkreuz für den Luftverkehr kann man die Region aus der ganzen Welt gut erreichen – für Unternehmen aller Branchen ist das ein entscheidender Standortfaktor. Die Bedeutung des Flughafens für Wirtschaft und Infrastruktur geht weit über das Rhein-Main-Gebiet und Hessen hinaus.
Klar ist aber auch, dass der intensive Flugverkehr erhebliche Belastungen für Menschen und Umwelt mit sich bringt. Das Land Hessen setzt sich konsequent dafür ein, diese Belastungen zu reduzieren. Eines der Hauptthemen ist der Lärmschutz. Hier nur einige Beispiele für die zahlreichen Maßnahmen, die dafür umgesetzt werden:
Einführung einer Lärmobergrenze, konsequente Überwachung der Nachtflugbeschränkungen, finanzielle Unterstützung betroffener Kommunen und Förderung innovativer Strategien sowie Konzepte zur Lärmreduzierung.
Die Aktivitäten werden von der Stabsstelle für Fluglärmschutz koordiniert.

Öffentlicher Personennahverkehr
Die Anforderungen an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Hessen sind regional unterschiedlich: In den ländlich geprägten Regionen Nordhessens müssen regelmäßige Verbindungen aufrechterhalten werden, um eine Mobilitätsgarantie zu gewährleisten. Im Ballungsraum Rhein-Main dagegen sind die Kapazitäten im Schienenverkehr oft ausgereizt.
Das Ziel für die Zukunft muss beiden Regionen gerecht werden: Öffentliche Verkehrsmittel sollen in ganz Hessen eine praktische Alternative zum Individualverkehr mit dem Auto bleiben.
Deshalb unterstützt das Land die Gesellschaften, die den Nahverkehr organisieren – den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), den Nordhessischen VerkehrsVerbund (NVV) und den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der für die Region Bergstraße zuständig ist. Sie erhalten die Bundesmittel für den Nahverkehr in vollem Umfang und finanzieren damit vor allem den regionalen Schienen- und Busverkehr.
Zusätzlich fördert das Land den ÖPNV direkt in den Kommunen und schafft durch zahlreiche Ausschreibungen Anreize für ein innovatives, hochwertiges und kostengünstiges Angebot.

Schienenverkehr
In Hessen kreuzen sich der deutsche und der europäische Zugverkehr. Das ist vor allem für das Rhein-Main-Gebiet eine Herausforderung: Hier trifft ein starker Transit- auf einen intensiven Regionalverkehr, der zudem stetig wächst. Mit rund 460.000 Reisenden pro Tag ist der Frankfurter Hauptbahnhof besonders stark frequentiert; weitere Engpässe sind die Strecken von und nach Mannheim und Fulda.
Hessen will den Schienenverkehr in der Region entlasten und fit für die Zukunft machen. Dazu kooperiert das Land beim Projekt Frankfurt RheinMain plus mit dem Bund, der Stadt Frankfurt, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Deutschen Bahn. Gemeinsam werden zahlreiche Infrastrukturprojekte realisiert, die den Schienenverkehr durch mehr Verbindungen und mehr Kapazität schneller und komfortabler machen – bei gleichzeitigem Umwelt- und Lärmschutz.
Der Güterverkehr auf der Schiene wird vom Land als umweltgerechte Alternative zum Transport auf der Straße gefördert – auch finanziell. Die Mittel können zum Beispiel für die Sanierung, die Reaktivierung oder den Neubau von Gleisanschlüssen und Industriegleisen verwendet werden.
Die Vernetzung des Schienenverkehrs mit anderen Transportwegen und digitale Technologien tragen ebenfalls dazu bei, den Güterverkehr per Bahn auszubauen und nachhaltig zu sichern.

Straßenverkehr
Als zentral gelegenes Bundesland und Verkehrsknotenpunkt in Deutschland besitzt Hessen ein gut ausgebautes Straßennetz. Um den Standort weiter zu stärken, muss die vorhandene Infrastruktur in einem leistungsfähigen Zustand erhalten werden. Entsprechende Maßnahmen berücksichtigen den Natur- und den Lärmschutz, damit die Belastung von Menschen und Umwelt durch den Straßenverkehr reduziert wird. Auch Elektromobilität, Digitalisierung und automatisiertes Fahren werden in Zukunft zu einer funktionierenden, nachhaltigen hessischen Infrastruktur beitragen.
Hessen ist schon heute Vorreiter bei der Umsetzung eines modernen Verkehrsmanagements, mit dem sich der Verkehrsfluss und die Auslastung der Straßen intelligent und flexibel steuern lassen. Diese Maßnahmen werden weiter ausgebaut.
Darüber hinaus engagiert sich das Land für „Vision Zero“, einen Straßenverkehr möglichst ohne schwere Unfälle: Hier soll die Sicherheit von Fahrzeugen und Straßen ebenso verbessert werden wie das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Beim Thema Verkehrssicherheit kooperiert Hessen mit dem Bund und mit Organisationen wie dem TÜV, dem ADAC und der Landesverkehrswacht.