Dienstag, 11. April 2023

Klimafreundliche Mobilität in Hessen Al-Wazir: „Jeder zweite Weg ohne das eigene Auto“

Öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen haben in Hessen die Corona-Pandemie hinter sich gelassen, das Auto wird weniger genutzt, und das 9-Euro-Ticket ist vor allem wegen seiner Einfachheit gekauft worden – das sind zentrale Ergebnisse der Studie MOBICOR, für die rund 1300 Hessinnen und Hessen Auskunft über ihr Mobilitätsverhalten gaben.

„Das zeigt, dass wir mit unserer Verkehrspolitik auf dem richtigen Weg sind“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen das Angebot nachhaltiger Mobilität – und wir tun alles dafür, dass sie diese auch bekommen.“

Wie die Studie ermittelte, erreichte der Anteil von Bussen und Bahnen an den täglichen Wegen im Herbst 2022 in Hessen wieder das Vor-Corona-Niveau (13 Prozent), die Autonutzung sank auf weniger als die Hälfte der täglichen Wege (49 Prozent). Insgesamt ist sowohl die Zahl der zurückgelegten Wege als auch deren Gesamtlänge – die Verkehrsleistung – im Jahresvergleich zurückgegangen, was die Studie unter anderem auf den Trend zum Homeoffice zurückführt. 32 Prozent der Befragten gaben an, an einzelnen Tagen von zu Hause aus zu arbeiten, und die überwiegende Mehrheit rechnet damit, dass dies auch künftig so bleiben wird.

Einen Schwerpunkt legte die Befragung auf die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket. Dabei zeigte sich, dass in städtischen Regionen 53 Prozent der Befragten mindestens einmal das Ticket erworben hatten, in ländlichen Gebieten dagegen nur 37 Prozent. In städtischen Gegenden wurde es auch häufiger genutzt. Insgesamt führte es aber sowohl in städtischen wie ländlichen Regionen zu höheren Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen.

Wichtigster Grund für den Erwerb war neben dem Preis die Einfachheit. 73 Prozent der Personen mit 9-Euro-Ticket nutzten häufiger Busse und Bahnen, einige davon erstmals in ihrem Leben oder nach längerer Pause wieder. Vier von fünf Befragten (78 Prozent) stimmten der Aussage zu, dass ein langfristiger Erfolg des 9-Euro-Tickets von einem Ausbau des ÖPNV abhängen würde.

Minister Al-Wazir wies darauf hin, dass in Hessen in diesem und im nächsten Jahr die Rekordsumme von 2,77 Mrd. Euro für den Öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung steht: „Damit stellen wir auch die Finanzierung des Deutschlandtickets sicher, das von Mai an in ganz Deutschland freie Fahrt in Bussen und Bahnen ermöglicht, damit an die Einfachheit des 9-Euro-Tickets anknüpft und dessen Vorverkauf letzte Woche begonnen hat."

"Von August an soll es als ‚Hessenpass mobil‘ eine vergünstigte Variante für Menschen mit keinem oder sehr geringem Einkommen geben. Das Deutschlandticket ist eine enorme Chance für die Verkehrswende hin zu einer klimafreundlichen Mobilität, und wir wollen, dass jede und jeder dabei mitfahren kann“, sagte Al-Wazir.

Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen



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