Mittwoch, 29. Juli 2020

Verkehrszentrale Hessen feiert Jubiläum

Wiesbaden - Seit 50 Jahren Schrittmacher

Als „Schrittmacher des modernen Straßenverkehrs“ hat Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch die Verkehrszentrale Hessen gewürdigt und ihr zum 50jährigen Bestehen gratuliert. „Die Verkehrszentrale Hessen gehört heute zu den modernsten und leistungsstärksten Einrichtungen ihrer Art“, sagte der Minister. „Sie steuert nicht nur den täglichen Verkehr auf Hessens Autobahnen, sondern ist auch intensiv an nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt. Damit dokumentiert sie Hessens Führungsrolle bei der Entwicklung der intelligenten Mobilität der Zukunft."  

Keimzelle der Zentrale war ein abgeteilter und mit separater Rechnertechnik ausgestatteter Raum in der Autobahnmeisterei Rüsselsheim. Von dort aus wurden die ersten dynamischen Wechselwegweiser im Rhein-Main-Gebiet gesteuert, die 1970 installiert wurden, um bei Störungen den Verkehr auf Alternativrouten zu lenken. Schon die Zentrale in Rüsselsheim beteiligte sich an der Erprobung wie etwa des damaligen Automatisierten Rundfunk-Informationssystems aufgrund Aktueller Meldungen (ARIAM).  

Mit dem Umzug nach Frankfurt-Rödelheim im Jahr 2001 wurde daraus die Verkehrszentrale Hessen (VZH). Zu ihren erfolgreichsten Projekten zählt die schrittweise Einführung der kontrollierten zeitweisen Freigabe von Seitenstreifen, die erheblich zur Reduzierung der Stauzeiten auf Hessens Autobahnen beigetragen hat. Inzwischen sind 108 der rund 1000 Autobahnkilometer in Hessen dafür ausgestattet. Führend ist die VZH auch beim Baustellenmanagement, das darauf zielt, die Auswirkungen von Baustellen auf den Verkehrsablauf zu minimieren. So liegt der Anteil baustellenbedingter Staus auf hessischen Autobahnen heute unter 20 Prozent und damit weit unter dem Bundesdurchschnitt von 30 bis 40 Prozent.  

"Die diesjährige ADAC-Staubilanz hat es wieder bestätigt: Trotz des überdurchschnittlich dichten Verkehrs auf unseren Autobahnen ist die Staubelastung vergleichsweise moderat“, sagte Al-Wazir. „Das verdanken wir der hervorragenden Arbeit der Landesstraßenbaubehörde Hessen Mobil und der Verkehrszentrale Hessen.“   

Seit 2018 residiert die VZH im House of Logistics & Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen, unter einem Dach mit zahlreichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um an Konzepten für die Mobilität von morgen zu arbeiten. Zu den jüngsten Projekten gehört der Betrieb der ersten deutschen Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw zwischen Frankfurt und Darmstadt. Vom kommenden Jahr an wird die VZH die Verkehrszentrale für alle deutschen Autobahnen. 

„Die Erfolgsgeschichte der Verkehrszentrale in Hessen ist eng mit der Nähe und dem intensiven Austausch mit Industrie und Wissenschaft verbunden“, sagte Prof. Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement, am Mittwoch. „Maßnahmen die heute im Verkehrsmanagement etabliert sind, hatten ihre Anfänge in einer innovativen, teilweise ungewöhnlichen Idee und einem Forschungsprojekt von Hessen Mobil. Weitsicht und ein langer Atem sind elementar, um im Bereich des intelligenten Verkehrsmanagements Vorreiter zu werden und es vor allem zu bleiben. Auf Bewährtem aufbauen und Innovationen mitgestalten, das bedeutet für unsere Verkehrszentrale, in der Tradition des Fortschritts die Zukunft des intelligenten Verkehrs zu entwickeln.“

Quelle: Pressemitteilung Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen




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