Mittwoch, 27. Mai 2020

25 Jahre hessische Verkehrsverbünde

Al-Wazir zum Jubiläum von RMV und NVV

Als Erfolgsgeschichte hat Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die Entwicklung der hessischen Verkehrsverbünde bezeichnet. „Heute werden im RMV, NVV und VRN jedes Jahr 900 Millionen Fahrgäste befördert, das sind 50 Prozent mehr als noch 1995. Das in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer weiter ausgebaute Angebot, in ländlichen Regionen wie im Ballungsraum, an Wochenenden oder nachts hat deutschlandweit Vorbildcharakter – und ist ein Verdienst der Verbünde“, sagte der Minister anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV). Neben dem RMV und dem NVV ist für den Kreis Bergstraße auch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) tätig.   „Die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellen die Verkehrsverbünde ausgerechnet im Jubiläumsjahr vor große Herausforderungen: Fahrgäste bleiben weg, Einnahmen brechen ein. Zugleich haben die Verbünde gezeigt, wie sich in der Krise ein gutes Angebot aufrechterhalten lässt“, so der Minister. „Ich sage daher allen, die gerade den öffentlichen Nahverkehr meiden: Nutzen Sie wieder Bus und Bahn. Mit der entsprechenden Vorsicht und Mund-Nasen-Bedeckung muss sich niemand sorgen.“

Regionale Strukturen, landesweite Angebote 

Neben neuen Angeboten wie kostenlosem WLAN in S-Bahnen und Zügen oder digitale Fahrscheine und Fahrpläne wurden Verbindungen ausgebaut, moderne Fahrzeuge mit Mehrzweckabteilen und Klimaanlagen angeschafft sowie Bahnstationen modernisiert. „Es hat sich bewährt, regionale Aufgaben regional zu organisieren. Zugleich zeigen wir, wie dank der übersichtlichen und effektiven Strukturen in Hessen landesweite Angebote wie das Schülerticket und das Seniorenticket geschaffen werden können“, so der Verkehrsminister. Aus tausenden Bus- und Bahnlinien in den unterschiedlichen Städten und Kreisen sei ein einheitliches, vertaktetes System entstanden, das mit einem Fahrschein benutzt werden kann. „Dinge, die heute als selbstverständlich wahrgenommen werden, sind durch die Verbundgründung erst möglich geworden – etwa das Semesterticket. Das Jubiläum ist ein guter Anlass, um noch einmal deutlich zu machen: Ohne die Verkehrsverbünde und das Angebot von Bus und Bahn würde der Straßenverkehr an vielen Stellen in Hessen zusammenbrechen“, sagte Al-Wazir.  Der Verkehrsminister erinnerte daran, dass die Verkehrsverbünde in Hessen im Zuge der Bahnreform Mitte der 90er Jahre entstanden. Damals übertrug der Bund den Ländern die Aufgabe des regionalen Schienenverkehrs und verpflichtete sich, die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.  

20 Milliarden Euro für die Schiene in Hessen 

Der Minister wies auch auf das finanzielle Engagement des Landes für den öffentlichen Nahverkehr hin. Die aktuelle Landesregierung ermögliche es, mit höheren Mitteln wichtige Angebotsausweitungen wie Nachtverkehr oder den Stundentakt im Busverkehr im NVV umzusetzen. Der Stundentakt auf der Schiene ist weitgehend Standard. Neben den Landesmitteln für die Verkehrsverbünde investieren Bund und Land außerdem Rekordmittel in den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Al-Wazir: „2020 ist nicht nur Jubiläumsjahr, es beginnt auch das Jahrzehnt der Schiene: 20 Milliarden Euro werden in den kommenden Jahrzehnten in die Schiene in Hessen investiert.“  Dabei geht es nicht nur um Nahverkehrsprojekte wie zum Beispiel die Nordmainische S-Bahn, die Regionaltangente West, den Ausbau der S 6 oder Reaktivierungs- und Ausbauprojekte wie Niddertalbahn, Wallauer Spange oder die S-Bahn Anbindung des Terminal 3. Hinzu kommen auch Vorhaben des Bundesverkehrswegeplanes wie die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim, die Neu- und Ausbaustrecke Hanau-Fulda oder der Fernbahntunnel Frankfurt, die ebenfalls erhebliche positive Effekte für den Nahverkehr mit sich bringen. „Wir treiben dringend nötige Projekte weiter voran, um die Engpässe im öffentlichen Nahverkehr zu beseitigen, das Angebot auszuweiten und noch mehr Menschen in Hessen zum Umstieg auf das klimafreundliche Verkehrsmittel Bahn zu bewegen“, so der Minister.

Quelle: Pressemitteilung Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen




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